Measuring Ethnicity and Migration: Classification and Statistical Representation in Academic Research and Administration

Measuring Ethnicity and Migration: Classification and Statistical Representation in Academic Research and Administration

Organisatoren
Kulturwissenschaftliches Institut Essen (KWI); DGS-Sektion Migration und ethnische Minderheiten; Institut für Soziologie, Universität Duisburg-Essen
Ort
Essen
Land
Deutschland
Vom - Bis
08.10.2015 - 09.10.2015
Url der Konferenzwebsite
Von
Tino Plümecke, Soziologisches Institut, Universität Zürich

Um Daten zu Ethnizität, Migration und rassistischer Diskriminierung entstand in den letzten zwei Jahrzehnten eine immer umfangreicher werdende Debatte. Spätestens seitdem die Kategorie „Personen mit Migrationshintergrund“ im Jahr 2005 in die deutsche amtliche Statistik eingeführt wurde, ist die Vermessung ethnischer Diversität und Diskriminierung auch hierzulande ein auf vielen Ebenen diskutiertes Problem. Abgefragt wird bisher die „Nationalität“, der eigene bzw. der „Geburtsort“ der Eltern, die „nicht-deutscher Herkunftssprache“ und seit 2011 im Zensus erstmals die „Religion und Glaubensrichtung“, letztere mit dem Ziel die Muslime in Deutschland zu erfassen. In internationaler Perspektive liegt ein breites Spektrum an Benennungsversuchen migrations- bzw. minoritätsbezogener Diversität vor, die von „visible minority“ über „allochthon/autochthon“, „Migrationshintergrund“, „ethnische Kategorien“ bis zu „Diskriminierungserfahrungen“ reichen.

Diesen Debatten um Klassifizierung und statistische Repräsentation ethnischer Differenz in Wissenschaft, Verwaltung und Politik widmete sich die Tagung „Measuring Ethnicity and Migration“. Als Kooperationsprojekt des Kulturwissenschaftlichen Instituts in Essen, der DGS-Sektion Migration und ethnische Minderheiten und dem Institut für Soziologie der Universität Duisburg Essen wurde sie organisiert von Linda Supik (KWI), Norbert Cyrus (Universität Bremen) und Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen).

Eine Einführung in das Tagungsthema und -programm nahm Linda Supik vor, indem sie einige Schlaglichter auf die Bandbreite der internationalen Auseinandersetzungen warf. Diese reichten von der Frage nach dem Wie der Erfassung von Diversität und Diskriminierung über Fragen zum angemessenen Gebrauch von Gruppenkategorien, der Ambivalenz von Möglichkeiten und Gefahren, die mit amtlichen Erhebungen einhergehen, der Performativität amtlicher statistischer Kategorien bis hin zur Problematik der (Un-)Erfassbarkeit sich zunehmend ausdifferenzierender Herkünfte, Migrationsgeschichten und Diskriminierungserfahrungen.

Mit der ersten Keynote argumentierte CLAUDIA DIEHL (Konstanz) für die Erfassung ethnischer Kategorien in der Forschung zu Migration und Integration. Wichtig seien Statistiken zur Staatsangehörigkeit, dem Geburtsort und der Verkehrssprache, um migrationsbezogene Benachteiligungen, die Entwertung spezifischer sozialer und kultureller Kapitalien der Migrierten sowie Adaptionsprozesse im Aufnahmeland empirisch sichtbar machen zu können. Unter Bezugnahme auf ihr Forschungsprojekt zu soziokulturellen Integrationsprozessen von Neu-Immigrant_innen in Europa (SCIP) machte Diehl deutlich, wie die Identifizierung mit dem Aufnahmeland im Zeitverlauf negativ mit Diskriminierungserfahrungen korrelieren könne und plädierte für eine weitere Erfassung von Selbstidentifizierungen und subjektiven Erfahrungen im Kontext ethnischer Zugehörigkeiten.

Daran anschließend befasste sich das erste Panel mit historischen Fragen zur Entstehung minoritätsbezogener Zählungen und der Erfassung der „Anderen“ sowie den stetigen Veränderungen in den erfassten Kategorien. Der Historiker YANN STRICKER (Luzern) analysierte hierfür, wie die International Labor Organisation (ILO) ab 1919 durch regelmäßige Berichte über internationale Migration statistische Kategorien der internationalen Arbeitsmigration erzeugte. Mit einem Fokus auf Prozesse der Quantifizierung und Visualisierung von Arbeitsmobilität machte der Beitrag deutlich, wie mit dem Ziel, allgemeine Probleme der Arbeitssphäre sichtbar zu machen, die Kategorie „internationaler Arbeitsmigration“ überhaupt erst entstanden ist. Stricker arbeitete heraus, dass die Begriffsbildung Auswirkungen auf die Wahrnehmung und staatliche Problematisierung von Migration hatte und mit den statistischen Daten eine abstrakte Darstellungsform erzeugt wurde, hinter der die vielfältigen Auseinandersetzungen um die Erfassung und Benennung verschwanden.

Mit einer Historisierung der Kategorie „Personen mit Migrationshintergrund“ nahm LEA RENARD (Potsdam/ Grenoble) die Kategorien zur Darstellung der Anderen in den Statistiken deutscher Staaten von 1860 bis in die Gegenwart in den Blick. Hierfür untersucht sie die Entstehung des Bedeutungsgehalts von Personen „mit“ und „ohne“ Migrationsgeschichte. So stecke diese Bedeutung ebenso in den historischen Erfassungen von Staats- bzw. Reichsangehörigkeit und Sprache, wie Nationalität die heutige Bedeutung des „Migrationshintergrundes“ grundiere.

Die Islamwissenschaftlerin RIEM SPIELHAUS (Erlangen) folgte in ihrem Beitrag der Kategorisierung und Quantifizierung von Religion, insbesondere der Kategorie „Muslim“ in westeuropäischen Staaten. Galt bis in die 1990er-Jahre in den meisten kontinentaleuropäischen Ländern nationale und ethnische Zugehörigkeit von Personen als Substitut für religiöse Zugehörigkeit, wurde aufgrund der zunehmenden Einbürgerung die Zählbarkeit prekär. Gleichzeitig entstand nicht zuletzt mit 9/11 ein steigender Bedarf an Wissen über die muslimische Bevölkerung. Kritisch arbeitet sie heraus, wie aufgrund fehlender Reflexion und methodischer Engführungen Muslime in standardisierten Befragungen als „risikobehaftet, migrantisch, gewalttätig und anders als die Mehrheitsbevölkerung“ erscheinen.

Auch die Historikerin FATIHA BELMESSOUS (Lyon) untersuchte die Kategorie der „Muslime“, allerdings mit dem Fokus auf Begriffe, die in Frankreich in den 1940er- bis 2000er-Jahren in den Modi von Recht und Verwaltung sowie der Alltagssprache Verwendung fanden. Zwar wurden ethnische Zuordnungen im französischen Zensus vermieden, dafür aber im Resonanzraum der (Post-)Kolonialität Bezeichnungen wie „Français musulmans d’Algérie“ oder „Ouvriers français de souche algérienne“ gewählt, die Algerier und vor allem die Muslime mit französischer Staatsbürgerschaft verbesonderten und zählbar machten.

Das zweite Panel versammelte Analysen zu aktuellen Anwendungen ethnischer Differenzierungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und öffentlicher Verwaltung. Die Soziologin CHRISTINE LANG (Osnabrück) zeigte am Beispiel des Öffentlichen Dienstes in Berlin, wie in den 2000er-Jahren unter dem Schlagwort „Interkulturelle Öffnung“ die Erhöhung des Anteils von Beschäftigten mit „Migrationshintergrund“ zu einer Policy-Aufgabe wurde. So sei mit der politischen Forderung, die Vielfalt der Bevölkerung in öffentlichen Ämtern besser zu repräsentieren und im Kontext der Einführung des Neuen Steuerungsmodells die Erzeugung „statistischer Migrant_innen“ notwendig geworden. Allerdings finde das erzeugte Wissen keinesfalls nur im Sinne der politischen Forderung Verwendung.

DENNIS ODUKOYA und HELLA VON UNGER (beide München) untersuchen in ihrer Forschung den Gebrauch der Kategorie Migrant_innen in epidemiologischen Studien zu HIV und Tuberkulose in Deutschland und Großbritannien. Während Differenzen schon aus den in den beiden Ländern verwendeten Kategorien von „Ethnizität“ und „Migrationshintergrund“ resultieren, werden im Vergleich der Erkrankungen weitere Unterschiede deutlich. Odukoya und von Unger arbeiteten heraus, wie etwa Rassifizierungen in die Kategorien einfließen, Gruppen als gefährlich für die „Allgemeinbevölkerung“ vorgestellt und Begriffe wie „Ausländertuberkulose“ Migrant_innen als Krankheitsträger implizieren, auch wenn diese sowohl als „a risk“ als auch als „at risk“ verstanden werden.

Der Bildungswissenschaftler THOMAS KEMPER (Wuppertal) untersuchte, wie sich die Erfassung von Migration in der Schulstatistik seit In-Kraft-Treten des überarbeiteten Staatsangehörigkeitsgesetzes im Jahr 2000 veränderte. War vorher Staatsangehörigkeit alleiniges Kriterium (in den Schulstatistiken seit 1965), avancierten im Zuge der zunehmenden Einbürgerungen das nichtdeutsche Geburtsland (der Eltern) und die nichtdeutsche „Umgangssprache“ zu vordringlichen Merkmalen. Jedoch liege in einzelnen bundesrepublikanischen Ländern eine derartige Heterogenität in der Erfassung des Migrationshintergrundes vor, dass kaum Vergleichbarkeit auf Bundesebne gegeben ist.

In der Podiumsdiskussion „Collecting Ethnic Data – No big deal or not an option? A European exchange of experiences“, moderiert von Linda Supik (Essen), debattierten PETER ASPINALL (Canterbury), CLARISSE FORDANT (Paris), JOSHUA KWESI AIKINS (Kassel) und ANDREAS HIERONYMUS (Hamburg) verschiedene Länderperspektiven in der Erfassung ethnizitäts- bzw. rassismusbezogener Ungleichheit. Aspinall referierte über die Praxis der Erfassung von ethnischer Zugehörigkeit im britischen Zensus seit 1976, an der er als Statistiker bis heute mitwirkte. Fordant stellte ihre wissenschaftssoziologische Forschung zur Debatte über die Erfassung von „variables ethno-raciales“ und Diskriminierung in Frankreich seit 1995 vor. Aikins führte politische Notwendigkeiten zur Erfassung ethnischer Ungleichheitsdaten zur Erfüllung internationaler Menschenrechts-Übereinkommen sowie des Rechts auf Gleichbehandlung aus, insbesondere um institutionelle Formen von Diskriminierung feststellen und bekämpfen zu können. Hieronymus berichtete von seinen Erfahrungen auf nationaler und europäischer Ebene in der politischen Antirassismusarbeit z.B. in seinem Engagement für die „Equality Data Initiative“. Gemeinsam diskutierten sie, welchen Fehlern und Veränderungen die Befragung in Grossbritannien unterlagen, dass die Kategorie „Migrationshintergrund“ Debatten um Rassismus verhindere und unter welchen Bedingungen stattdessen Daten zur Diskriminierung und Ungleichheit im Zusammenhang mit ethnischen Zuordnungen erfasst werden sollten, wie die Notwendigkeit der Freiwilligkeit, des Datenschutzes und der Erfassung stereotyper Zuweisungen, die über die Selbstidentifizierung hinaus weise.

Das dritte Panel widmete sich Aspekten der Sinnproduktion von und mit statistischen Daten. LUIS MANUEL HERNÁNDEZ AGUILAR (Frankfurt am Main) führte hierzu die problematische Nutzung statistischer Daten durch die Deutsche Islamkonferenz in Bezug auf gemischten Schwimmunterricht aus. Durch selektive Auswertung und Dekontextualisierung der Daten, entstünden Bilder einer der imaginierten deutschen „Leitkultur“ entgegenstehenden muslimischen Kultur. In einer „Signifikationsspirale“ entwickelten die Statistiken schließlich ein Eigenleben, mit dem „moral panic“ gestützt und „hate storms“ ihre Begründung finden könnten.

Eine ebenfalls nichtangemessene Verwendung von Statistiken zeigte ELISABETH SCHILLING (Göttingen) am Beispiel der Bildungsaspiration von Migrant_innen auf. So fänden in aggregierte Daten zu standardisierten Personentypen die konkreten intersektionalen Deprivilegierungen keine Repräsentation. Die schwierige Einordbarkeit von migrantischen Biografien führe jedoch paradoxerweise gerade zur häufigen Nutzung von Statistik, die die Autorin unter Rückgriff auf Bourdieu als „immense symbolic machine“ analysierte.

JENNIFER ELRICK (Toronto) untersuchte die Wirkung der Kategorie „Personen mit Migrationshintergrund“ in politischen Debatten mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse von Plenarprotokollen des deutschen Bundestages. Anhand dieser arbeitete sie heraus, wie in den Debatten werde die vermeintlich deskriptive Kategorie des „migration paradigm“ (Simon) mit Bedeutungen von „Ethnizität“ und „Klasse“ aufgeladen werde und zudem den gleichen exkludierenden Gehalt haben könne, wie die vermeintlich überwundene Kategorie „Ausländer“.

Die zweite Keynote hielt MIHAI SURDU (Budapest) mit einem Beitrag über die Erfassung von „Roma“ bzw. „Gypsies“ in Europa. Ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen der Befragung von Roma sowie einem Überblick über die Geschichte der Zählung von „Nomaden, Bohemiens und Vagabunden“ ab dem späten 19. Jahrhundert und der polizeilichen Zählung ab dem frühen 20. Jahrhundert schilderte der Autor, wie mit der „Maschinerie ethnischer Kategorisierung“ ein epistemisches Objekt konturiert und stabilisiert wurde, ohne, dass es ein Kollektiv der Roma gebe, das eine solche Quantifizierung begehrte. Die Konstrukte in den vielfältigen Befragungen in Europa seien dabei von stereotypen Bildern insbesondere der Devianz gekennzeichnet, die in der Präsentation der Zahlen eine eigene Performativität der Masse, des Risikos und der Gefahr erzeuge.

Die Beiträge des letzten Panels argumentierten unter der Klammer der Entwicklung und Veränderung von Kategorien und Befragungsinstrumenten. GUNTER BRÜCKNER (Wiesbaden) führte aus, wie im Kontext der zunehmenden Einbürgerungen und der Ergebnisse der ersten PISA-Studie ab den 2000er-Jahren ein politisches Problem der Erfassung von Migrantinnen mit deutscher Staatsbürgerschaft und deren Nachkommen entstand. Nach Einführung der Kategorie im Mikrozensus 2005 habe es überraschend wenig Kontroversen gegeben, sodass sich der „Migrationshintergrund“ als statistische Entität schnell etablieren konnte. Diskussionen über mögliche Änderungen in der Zukunft beträfen die Erfassung der „dritten Generation“ sowie der Sprache, die zuhause gesprochen wird.

Der amtlichen Erfassung von Sprache in Kanada widmete sich JEAN-PIERRE CORBEIL (Ottawa). Sprache wurde in diesem Land schon im 19. Jahrhundert zu einer amtlich zu quantifizierenden Kategorie, da sich Englisch auch in den Gebieten des ehemaligen Neufrankreich auszuweiten begann. Als „Canadian issue“ sind in der heutigen Zeit die Kategorienentwicklung und Repräsentationen von Sprachgruppen eine der vordringlichen Aufgaben amtlicher Statistik. So werde etwa im National Houshold Survey mit sieben Fragen die Muttersprache, die Hauptsprache im Haushalt, die Sprache am Arbeitsplatz sowie das Sprachvermögen abgefragt.

Ebenfalls zur kanadischen Erfassungspraxis referierte CHARITY-ANN HANNAN (Toronto), allerdings zur Kategorie der „visible minority“. Erstmals als offizielle Bezeichnung verwendet wurde sie im Employment Equity Act von 1986, um eine heterogene Personengruppe zu umfassen, deren Angehörige nicht über eine „weiße“ Hautfarbe verfügen und nicht den First Nations angehören, aber strukturelle Diskriminierung und Ungerechtigkeiten erleben. Auf Grundlage einer kritischen Diskursanalyse führte Hannan aus, welchen Biases die Kategorie unterliegt, aber auch, welche Verbesserungen im Sinne von Gleichberechtigung mit dieser erreicht wurden.

Zur Frage, was nach dem Migrationshintergrund als adäquate Beschreibung von migrationsbezogener Ungleichheiten kommen könnte, referierte KENNETH HORVATH (Karlsruhe). Zwar habe der Begriff „Migrationshintergrund“ durchaus positive Wirkungen gezeitigt, etwa in der Ablösung des negativ konnotierten Begriffs „Ausländer“, jedoch entstehen eine zunehmende Abweichung zwischen der statistischen Kategorie und dem Praxisgebrauch. So tendiere der Begriff immer mehr dazu lediglich bestimmte durch ethnisierte Differenz markierte Gruppen zu bezeichnen.

Im Ergebnis ist die Tagung „Measuring Ethnicity and Migration“ als sehr gelungen zu bezeichnen, sowohl in Bezug auf die Bandbreite eines diversen Debattenfeldes, welches durch die Veranstalter_innen und Referent_innen repräsentiert wurde, als auch durch die Tiefe und Spezifität der jeweiligen Beiträge. Deutlich wurde, dass sich Akteure aus sehr unterschiedlichen Bereichen – Forschung, Politik, Minoritätengruppen – für eine Ausweitung der Erfassung migrationsbezogener sowie ethnisierter sozialer Ungleichheit und Diskriminierung einsetzen. Wenn auch entschiedene Kritiker_innen staatlicher Erfassung von Bevölkerungsgruppen fehlten, bestand dennoch ein großer Diskussionsbedarf bezüglich der Weiterentwicklung amtlicher Datenerhebung, der Freiwilligkeit der Angaben, der Erhebung subjektiver Diskriminierungserfahrungen sowie der Probleme und Effekte statistischer Kategorisierungen. Viele dieser Fragen werden mit Sicherheit in den kommenden Jahren in Debatten um ethnische Diversität und Diskriminierung zumindest im kontinentaleuropäischen Raum wieder aufgegriffen werden.

Konferenzübersicht:

Introduction: Linda Supik (KWI Essen)

Keynote
Claudia Diehl (Konstanz): Do we need Ethnic Categories in Empirical Research on Migration and Integration?

Panel I: Collecting Official Statistics in Historical and Global Perspective
Moderation: Anja Weiß (Universität Duisburg-Essen)

Yann Stricker (Zürich), International Quantification of Labour Migration in a Colonial World: The Production of Migration Statistics in the ILO between 1919 and 1952

Lea Renard (Potsdam/Grenoble), The Emergence of the Category “Persons with a Migration Background”: A Socio-Historical Approach to Categorization in German Migration Statistics (1880-2010)

Riem Spielhaus (Erlangen), Measuring the Muslim in Western Europe: about Statistical Obsessions, Categorizations and the Quantification of Religion

Fatiha Belmessous (Lyon), Naming the ‘French’ Citizen in the 20th Century – the Roots of Categorization

Panel II: Governing with Statistics in Education, Health and Public Administration
Moderation: Kyoko Shinozaki (Osnabrück)

Christine Lang (Osnabrück), Recording, Counting, Making Visible: The statistical production of employees with 'migrant background' in public administration and its effects

Dennis Odukoya und Hella von Unger (München), “Ausländer”, “Migrants” and “Ethnic Groups” in Health Reporting: Categorization Practices in Germany and the UK

Thomas Kemper (Wuppertal), Die Erfassung von Migration in der amtlichen Schulstatistik

Round Table: Collecting Ethnic Data – No big Deal or not an Option? A European Exchange of Experiences

Peter Aspinall (University of Kent, Canterbury), Clarisse Fordant (École des Hautes Études en Sciences Sociales, Paris), Joshua Kwesi Aikins (Universität Kassel) Andreas Hieronymus (Institut für Migrations- und Rassismusforschung, Hamburg),

Moderation: Linda Supik (KWI Essen)

Panel III: Making Sense of and with Statistics
Moderation: Nathalie Schlenzka (ADS Berlin)

Luis Manuel Hernández Aguilar (Frankfurt/Main), Gender Justice in the Swimming Pool. On Traveling Percentages, Moral Panics, and the Racialization of Muslims

Elisabeth Schilling (Göttingen), Administrated Time Diversity: Biography Projects of Young Migrants

Jennifer Elrick (Toronto), From Statistical Category to Social Category: The Transformation of “Persons With a Migration Background” in Political Discourse in Germany

Keynote
Mihai Surdu (Budapest), Worked out Objectivity: Roma Categorization in Censuses, Surveys and Expert Estimates

Panel IV: Developing and Improving Categories and Survey Instruments
Moderation: Norbert Cyrus (Bremen)

Gunter Brückner (Destatis Wiesbaden), A short Commentary from the Federal Statistical Office

Jean-Pierre Corbeil (Ottawa), Membership and Belonging: Categorizations and Representations of Language Groups in Canada

Charity-Ann Hannan (Toronto), The Construction of Canada’s “Visible Minority” Category and the Implications for Immigrants … 30 Years Later

Kenneth Horvath (Karlsruhe), Moving Beyond Migration Background? Critical Perspectives on Ethnic Boundary Making and Categories of Difference in the Context of Social and Educational Inequalities


Redaktion
Veröffentlicht am
Beiträger
Klassifikation
Weitere Informationen
Land Veranstaltung
Sprache(n) der Konferenz
Englisch, Deutsch
Sprache des Berichts